
Vor zwei Jahrzehnten fielen die Leute,
an denen ein Mobiltelefon baumelte, noch auf.
Heute baumeln wir alle unauffällig am Handy.
Totale Erreichbarkeit, früher eine Horrorvorstellung,
ist zum Standard geworden.
Kinder die mit ihr aufwachsen, kennen nicht,
was wir einmal "Privatleben" nannten.
Dass der Preis für die totale akustische Mobilisierung,
die Spontanität des Alltags ist,
steht nicht in den Handy-Verträgen.
Je mehr wir unser Privatleben planen,
organisieren, entwerfen,
desto weniger kann uns überraschen,
erstaunen, beflügeln.
Immer seltener geben wir dem "Geschick" Gelegenheit,
unser Leben zu lenken.
Beruhen nicht die meisten glücklichen
und wunderbaren Wendungen
auf zufälligen Treffen
und gelegentlichem Verpassen-
zwei Ereignisarten,
die durch das Handy auf der roten Liste
aussterbender Situationen gelandet sind.
(Huhki)